Bauma 2022: Wir waren dabei

Solche gigantischen Muldenkipper, wie sie auf der Bauma 2022 zu sehen waren, bringen über 300 Tonnen Leergewicht auf die Waage und haben Motoren mit über 3000 PS
Muldenkipper der Superlative auf der Bauma 2022

Bauma 2022: Wir waren dabei! Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausgeht, darf die Bauma in Riem bei München nicht fehlen. Eine persönliche Rückschau:

Wenn das Gelände der Messe München eine Woche lang zum Zentrum der Baumaschinenindustrie wird, dann ist wieder Bauma. Die Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte lud einmal mehr zum Staunen ein.

3200 Hersteller aus 63 Ländern stellten Ihre Produkte vor. 695.000 Besucher aus 200 Ländern reisten nach München, um den zum Teil haushohen Giganten aus Stahl Bewunderung und Respekt zu zollen. So auch meine Familie und ich.

Bob der Baumeister hätte seine wahre Freude an so vielen Arbeitsmaschinen unterschiedlicher Art und Größe! Wie lang es wohl gedauert hat, bis eine Messe wie die Bauma realisiert ist? Jedenfalls, so heißt es, hätten die Arbeiten erheblich mehr Zeit in Anspruch genommen als die Vorbereitungen für das Münchner Oktoberfest auf der Wiesn. Tatsächlich gehört unbestritten eine ganze Menge Organisationstalent und Know-how dazu, eine Ausstellung der Superlative wie die Bauma auf einer Fläche von 614.000 m² in 18 Messehallen und auf dem Freigelände umzusetzen.

Vater und Söhnchen Schmid auf der Bauma 2022
Dreamteam: Mit meinem Sohn Ben

Bauma 2022: Showtime

Am Besuchertag hatten wir Glück. Die Bedingungen waren optimal, um über das weitläufige Ausstellungsgelände der Fachmesse zu schlendern. Bei angenehmen Temperaturen hielten wir uns gerne im Freien auf.

Denn dort hieß es für die Besucher*innen: it’s Showtime! Die Hersteller hatten sich einiges einfallen lassen und mit ihren Baumaschinen zu Musik regelrechte Choreografien aufgeführt.

Schaufelbagger, Kipplader und andere Arbeitsmaschinen bewegten sich geschickt in verschiedenen Formationen über die „Bühne“ und erhielten am Ende ihrer geradezu tänzerischen Darbietung verdient Applaus. Von Groß wie von Klein! Mein Sohn, der Bagger schon als Kind toll fand, war begeistert!

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Zwei Schaufelbagger verneigten sich zum Dank vor ihrem Publikum









Baumaschinen der Zukunft

Besonders beeindruckend waren die Giganten unter den Maschinen. Maschinenriesen wie Mining Trucks und Muldenkipper zum Beispiel, die im Bergbau eingesetzt werden. Sie wiegen teilweise bis zu 600 Tonnen, sind über 3000 PS stark und so groß wie ein Haus.

In manche Baggerschaufel hätte ich theoretisch sogar mein gesamtes Kanzleiteam mit meiner Frau und meinem Sohn bequem unterbringen können. Unvorstellbar, welche Erdmassen solche Maschinen zu bewegen in der Lage sind.

3D-Betondruck aus Deutschland
3D-Betondruck: Eine Druckdüse spritzt feine Betonlinien

Ein weiterer Höhepunkt der Bauma 2022 war der Stand, an dem sich die Zuschauer einen Einblick in die Praxis des 3D-Betondruck verschaffen konnten. Jeden Tag wurde für die Zuschauer ein Tiny-House „gedruckt“. Ein Unternehmen aus Schwaben zeigte anschaulich, was im Wege dieser Baumethode möglich ist.

In 3D-Betondruck-Technik sind bereits etliche Wohnhäuser fertiggestellt worden. Das Verfahren: Eine Druckdüse legt Schicht auf Schicht Beton ab und zieht so nach und nach ganze Häuserwände hoch. Die Schichten sind von innen wie von außen sichtbar, können allerdings in Innenräumen bei Bedarf verputzt werden.

Während die herkömmliche Bauplanung zwar am Computer erfolgt, nicht aber die Umsetzung selbst, wird beim 3D-Druck sogar die Fertigstellung an sich über den Computer gesteuert.
(Mehr zum Thema 3D-gedruckte Häuser in diesem Video)


Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Neben der nachhaltigen Gewinnung von Rohstoffen spielen zukunftsorientierte Baumethoden wie der eben erwähnte 3D-Betondruck eine große Rolle. Hier werden erheblich weniger Fachkräfte benötigt, was sich in Zeiten von sich zuspitzendem Fachkräftemangel als Vorteil erweisen dürfte. Automatisierung durch Digitalisierung und optimierte Arbeitsabläufe sind Themen, denen sich auch die Baubranche in Zukunft verstärkt wird stellen müssen.

Und zu guter Letzt: Die Baustellen der Zukunft sollen nicht nur digitaler, sondern auch deutlich sauberer werden. So lautet jedenfalls das erklärte Ziel der Branche. Nullemission hat sie sich auf die Agenda geschrieben. Ein ehrgeiziges Ziel!

Aber, wie schon Gotthold Ephraim Lessing wusste: „Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder als der ohne Ziel umherirrt.“